Gurken sind ja witzige Pflanzen. Ich will immer sagen, witzige Tiere, aber es sind Pflanzen.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie solche Tentakelarme haben, mit denen sie nach allem in ihrer Nähe greifen, um es zu erwürgen. Ich rücke inzwischen jeden Tag die Sonnenblume und die Tomate weiter weg. Einen Blumenkasten habe ich auch schon auf die andere Balkonseite gehängt, damit wir irgendwann auch wieder an den Salat kommen, wenn der Lollo Bianco groß genug ist.
Ich muss zugeben, dass wir etwas naiv an die Gurken-Sache herangegangen sind. In dem Sinne, dass ich bei Pflanzen immer denke: Das klappt doch eh nicht. Wir sind doch die Garten-Assis und bei uns werden kaum alle Samen angehen und die Pflanzen schon gar nicht so groß werden. Mach mal lieber ein paar mehr. Ähm – es zeigt sich, dass sich die Pflanzen rein gar nicht dafür interessieren, was wir uns zutrauen. Ja, irgendwo in meinem Gemüse-Balkon-Buch stand was von “die können zwei Meter hoch werden.” Sie sind noch längst nicht bei zwei Metern, aber das ist auch eher Grund zur Panik als zur Beruhigung. Im Nachhinein (und mein Gott, es ist ja erst Anfang Juli!) würde ich sagen – neun Pflanzen waren vielleicht doch ein bisschen viel für unseren Balkon. Zumal die neun Tomatenpflanzen auch keine Rücksicht auf unsere Gärtnerfähigkeiten nehmen.
Die Gurken haben inzwischen den Balkon übernommen. Und M. und ich arbeiten dafür schon an einer Gurken-Dystopie. Drei oder sieben Teile. Wie die Gurken die Macht übernehmen und die Menschheit versklaven.
- Wer hätte gedacht, dass die mal den ganzen Balkon unter sich begraben wollen?
- Letzte Woche dachte ich noch: Die sind aber groß geworden!
- 5 Tage später…
- Würge-Pflanzen sind das! Aber witzig schon auch.
- Und sind die nicht süß?